Der DVGW fördert das Gas- und Wasserfach in allen technisch-wissenschaftlichen Belangen. In seiner Arbeit konzentriert sich der Verein insbesondere auf die Themen Sicherheit, Hygiene, Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit der Entwicklung seiner technischen Regeln ermöglicht der DVGW die technische Selbstverwaltung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Hierdurch gewährleistet er eine sichere Gas- und Wasserversorgung nach international höchsten Standards. Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund 14.000 Mitglieder. Hierbei agiert der DVGW wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral
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15. November 2021
Projektlaufzeit: 11.2021 – 01.2024
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Im Projekt BGA-Cluster wurden insgesamt 3 Cluster in Deutschland untersucht. Eines der Cluster wurde dabei im Detail projektiert. Außerdem wurden die technischen, regulatorischen Rahmenbedingungen der Clusterung analysiert. Die Ergebnisse des Projektes lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die Clusterung von Biogasanlagen bietet auch für kleinere Biogasanlagen die Möglichkeit der kosteneffizienten Biogaseinspeisung. Da die spezifischen Investitionskosten für Biogasaufbereitungsanlagen mit zunehmender Anlagengröße sinken. Das heißt, ein großer Volumenstrom an gesammeltem Rohbiogas ist wirtschaftlich sinnvoll. Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit ist die Länge des Rohbiogasnetzes. Zwar kann durch ein größeres Leitungsnetz eine höhere Anzahl an Anlagen an die zentrale Aufbereitung angeschlossen werden. Allerdings muss die Länge des Rohbiogasleitungsnetzes in einem wirtschaftlich tragfähigen Verhältnis zur gesammelten Menge an Rohbiogas stehen. Durch sorgfältige Planung können hohe Kosten für den Bau des Leitungsnetzes im Vergleich zur Kostenreduktion durch die zentrale Biogas-Aufbereitung vermieden werden.
Im Vorhaben wurde ein Cluster in Südwestdeutschland detailliert untersucht. An diesem Beispiel konnte nachgewiesen werden, dass durch die Clusterung der Anlagen die Investitionsausgaben pro Betreiber um etwa 50 % im Vergleich zur Einzellösung reduziert werden können.
Vor der Bildung eines Clusters sind Vorüberlegungen und technische Fragestellungen zu beantworten. Neben dem Betreiber der Biogasanlage sind auch benachbarte Biogasanlagen-Betreiber und örtliche Gasnetzbetreiber in diese Vorüberlegungen zu involvieren. Da sich jeder Biogasanlagen-Betreiber mit individuellen Vorstellungen und Wünschen an einem Clusterprojekt beteiligt, ist eine vertraglich gesicherte Organisation zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb des Clusters sinnvoll. Eine juristische Unterstützung von Beginn an ist zu empfehlen.
Der Zusammenschluss von Biogasanlagen in räumlicher Nähe ist eine Möglichkeit, den wirtschaftlich Weiterbetrieb von vorhandenen Biogasanlagen zu ermöglichen und einen Beitrag zur Sicherung der Gasversorgung und zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland zu leisten. Dazu soll im FNR-Projekt BGA-Cluster ein Leitfaden entstehen.
In dem Projekt BGA-Cluster werden konkrete Handlungsempfehlungen für Anlagenbetreiber:innen entwickelt. In einer ersten Metastudie stellt Grinix GmbH eine aktuelle Übersicht über Forschungsprojekte zu Post-EEG Optionen dar und gibt eine Übersicht über mögliche Nutzungs- und Vermarktungsoptionen von Biomethan. Die DVGW-Forschungsstelle prüft in Zusammenarbeit mit Erdgas Südwest GmbH die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen, die zur Clusterung von Biogasanlagen gegeben sein müssen. So werden unter anderem die mögliche Kostenverteilung bei der Biomethaneinspeisung sowie der Umgang mit unterschiedlicher Rohgasqualität einzelner Anlagen im Cluster geprüft. Gemeinsam mit der Erdgas Südwest GmbH und dem Fachverband Biogas e.V. sucht die DVGW-Forschungsstelle außerdem drei geeignete Standorte die von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie (LAB) der Universität Hohenheim hinsichtlich des Umrüstungsbedarfs analysiert werden. Weiterhin findet eine technoökonomische Bewertungen für die Standorte statt. Einer dieser Modellstandort wird von keep it green GmbH im Detail projektiert.