Der DVGW fördert das Gas- und Wasserfach in allen technisch-wissenschaftlichen Belangen. In seiner Arbeit konzentriert sich der Verein insbesondere auf die Themen Sicherheit, Hygiene, Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit der Entwicklung seiner technischen Regeln ermöglicht der DVGW die technische Selbstverwaltung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Hierdurch gewährleistet er eine sichere Gas- und Wasserversorgung nach international höchsten Standards. Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund 14.000 Mitglieder. Hierbei agiert der DVGW wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral
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13. Januar 2025
Alternative, nachhaltige Energieträger zur Verwendung im industriellen Kontext haben das Potenzial, einen signifikanten Beitrag zur Erreichung von Klimazielen zu leisten. Neben reinem Wasserstoff besteht eine Möglichkeit darin, Wasserstoffträger zu verwenden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Grüner Ammoniak als kohlenstofffreies Wasserstoffderivat ist hierfür eine Option, da es eine hinreichende Energiedichte aufweist und direkt als Brennstoff nutzbar ist. Bestehende Infrastrukturen ermöglichen eine vereinfachte Logistik, welche zum Erhalt wichtiger Industriebereiche beitragen kann.
Die Rolle von Ammoniak als Wasserstoffderivat zur direkten energetischen Nutzung in industriellen Anwendungen steht im Fokus des neu gestarteten Forschungsvorhaben RAWENI (Förderkennzeichen G 202421) des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Direkte energetische Anwendungen von Ammoniak in der Industrie werden in einer Metastudie mit Schwerpunkt auf deren Potenzial und Relevanz evaluiert. Darüber hinaus werden technische Untersuchungen zur Ammoniakverbrennung im Labor- und Industrie-Maßstab durchgeführt, um Erkenntnisse zu herkömmlichen Brennersystemen und zur Entwicklung von neuen Brenner- und Verbrennungskonzepten zu gewinnen. Dabei stehen Stickoxidemissionen, die Flammenstabilität und der Brennerbetriebsbereich im Mittelpunkt. Basierend auf Erkenntnissen der Metastudie, den technischen Untersuchungen und existierenden Normen und Regelwerken wird der Ergänzungsbedarf des DVGW-Regelwerks abgeleitet.
Auf Grundlage der Projekterkenntnisse werden für Industrieakteure Handlungsempfehlungen formuliert, womit eine schnelle und technisch sichere Umstellung von Prozessen und Infrastruktur auf Ammoniak ermöglicht wird. Das RAWENI-Konsortium besteht aus drei Partnern, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH und dem Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., welche sich in den nächsten zwei Jahren diesen Fragestellungen widmen.