Der DVGW

Das Kompetenznetzwerk im Gas- und Wasserfach

Der DVGW fördert das Gas- und Wasserfach in allen technisch-wissenschaftlichen Belangen. In seiner Arbeit konzentriert sich der Verein insbesondere auf die Themen Sicherheit, Hygiene, Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit der Entwicklung seiner technischen Regeln ermöglicht der DVGW die technische Selbstverwaltung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Hierdurch gewährleistet er eine sichere Gas- und Wasserversorgung nach international höchsten Standards. Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund 14.000 Mitglieder. Hierbei agiert der DVGW wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral

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DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT
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13. Juli 2023

Forschungsprojekt H2 und Werkstoffe - HydEKuS gestartet

Entwicklung von Prüfgrundlagen für H2 -Anwendungen von Elastomeren, Kunststoffen, Schmier- und Dichtmitteln in der Gasinfrastruktur
H2-Innovationsprogramm; © DVGW
Meldung vom 18.07.2023

Im Rahmen der Umstellung der Gaswirtschaft auf Wasserstoff (H2) möchte der DVGW sein Technisches Regelwerk für den Betrieb mit wasserstoffreichen Gasen (>98 Volumenprozent H2) erweitern. Um auch in Zukunft den sicheren Betrieb der Gasinfrastruktur zu gewährleisten, sind experimentell basierte Angaben hinsichtlich der verwendeten Materialien und Komponenten notwendig.
Aus den bekannten abgeschlossenen bzw. laufenden H2-Projekten des DVGW wurden bzw. werden bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, jedoch ist der Stand der wissenschaftlichen Grundlagen bei Materialien bzw. Komponenten wie z.B. Elastomerwerkstoffen, Dicht- und Schmiermitteln, Flanschverbindungswerkstoffen oder Flachdichtungen, die in der Gasinfrastruktur verbreitet sind, noch nicht ausreichend. Der identifizierte Untersuchungsbedarf wurde aus den DVGW Workshops vom Innovationskreis Gas abgeleitet.
Die Permeationsmessungen von Elastomerwerkstoffen mit verschiedenen wasserstoffhaltigen Prüfgasen wurden bereits am EBI im Rahmen des Projekts G 202021 „F&E für H2“ untersucht, lassen sich jedoch innerhalb einer Materialklasse nicht verallgemeinern und Untersuchungen zu weiteren Materialien sind daher unerlässlich. Die Prüfkriterien für die Beständigkeit von Schmierstoffen werden in DIN EN 377 und DIN 3536 beim Kontakt mit Kohlenwasserstoffen aufgeführt. Aus einigen vorläufigen EBI-Messungen konnte gezeigt werden, dass das Verhalten von Schmierstoffen in wasserstoffhaltigen Gasatmosphären im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen deutlich abweichen kann. Weitere Erkenntnisse sind notwendig, um genauere Aussagen zur Viskositätsänderung mit wasserstoffhaltigen Gasen treffen zu können. Die Prüfung der Dichtwirkung von Dichtmitteln wird zwar in DIN EN 751-1 bis 3 definiert, aber es bestehen noch Wissenslücken hinsichtlich der Wasserstoffverträglichkeit von Dichtmitteln. Der Effekt des Gasdrucks und der Flanschabmessungen auf die Dichtheit von Flanschverbindungswerkstoffen oder Flachdichtungen wird aktuell im DVGW-Projekt G 202141 „DiFla-H2“ untersucht.
In HydEKuS werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu den o.g. Arbeitsthemen ermittelt, die für viele Akteure der Gasbranche besonders wichtig sind, um eine technisch sichere Umstellung der Gasinfrastruktur auf wasserstoffhaltigen Gasen zu gewährleisten. Das wiederum ist entscheidend für die Regelwerksarbeit der DVGW CERT GmbH sowie der Normungsgremien des DIN und CEN.

An dem Projekt sind folgende Partner beteiligt:

DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT (Projektkoodination)
Open Grid Europe GmbH (OGE)
DVGW CERT GmbH

Blasenbildung während einem Dichtigkeitstest
Dichtigkeitsprüfung an einer Rohrverbindung © Matthias Bitsch
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Bei Fragen oder Kommentaren wenden Sie sich gerne an
Andreas Strauß
Gastechnologie ∙ Gruppenleiter Materialprüfung
Telefon+49 721 608-41285